Die Arbeit in der Schule

     Katrin Reutter

„Ein Projekt, das mir am Herzen liegt, ist in dieser Zeit, dass wir den Schulhof des Institutos endlich schön gestalten, sodass die Kinder sich richtig austoben können. Gemeinsam legen wir einen Gemüsegarten an. Außerdem schaffen wir Tore an. Das war mein Wunsch, da die meisten Kinder, gerade die Jungs dabei total aufgehen! Ich muss auch wirklich für die Tore kämpfen, da in Ecuador eben alles einfach langsamer läuft und der Verkäufer auch bei deutschem Cliente nicht an seinem Arbeitstempo rütteln lässt.“

PersonKatharina Nebauer

„Schließlich […]begann ich […] in der zweiten Klasse zu arbeiten, als Unterstuetzungskraft für die Lehrerin Rosaria Guagua. Ich half den Kindern dabei, ihre Aufgaben richtig zu machen, wir sangen gemeinsam oder spielten Spiele. Es machte mir sehr, sehr viel Spaß mit den Kleinen zu arbeiten, was sicherlich auch an der Lehrerin lag, eine der besten der Schule. Neben der zweiten Klasse unterrichtete ich in der dritten und sechsten Klasse jeweils eine Stunde am Tag Englisch. Auch das hat sehr, sehr viel Spaß gemacht, da die Kinder wirklich bereit waren zu lernen und immer richtig enthusiastisch mitmachten. Es hat auch sehr geholfen, dass die zuständige Lehrerin während des Unterrichts meistens anwesend war und teilweise auch selber mitmachte. […] Auch während meiner Arbeit in der Schule bemerkte ich dieses große Aufmerksamkeitsbedürfnis der Kinder und ich versuchte so gut wie möglich, während der wenigen Stunden in denen ich da war, ihnen so viel zu geben wie möglich.“

PersonDavid Schoo

„[Wir] […] wollten […] einen Gemüsegarten anlegen, und den Sportplatz entwässern. Beides scheiterte jedoch. Für den Gemüsegarten konnten wir keinen passenden Ort finden, an dem es Humus gibt und der vor Diebstahl und Zerstörung sicher ist. Außerdem fehlte die Perspektive, dass jemand das Projekt weiterführt. Mir scheint das Projekt sehr wichtig, um die Kinder mit gesundem biologischem Essen zu versorgen und ihnen dabei ein Bewusstsein für die Natur nahezubringen. Außerdem wäre es, denke ich, für die behinderten Kinder eine gute Therapieform. Mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes könnte sich in dessen Innenhof die Möglichkeit bieten, in Zukunft dieses Projekt anzugehen.“

„Der Sportplatz stand wegen starker Regenfälle ständig unter Wasser, was es mir erschwerte mit den Kindern Sport zu machen. Deshalb war meine Idee, den Platz, eine Fehlkonstruktion, da er tiefer als die Umgebung liegt, durch einen Graben zu entwässern. Der Graben alleine reichte leider dafür nicht aus, sodass ich einen Teich gebaut habe, in den das Wasser reinfließen sollte. Diesen musste ich leider wieder zuschütten, die Direktorin sah eine Gefahr für die Kinder. Das Ganze war eine riesen Arbeit und sehr erfolglos. Mir fällt jedoch keine billige Alternative ein das Problem zu lösen, man müsste den Platz mit Gefälle höher legen.“

„Leider haben wir festgestellt dass von den 50 [Schul-]Kindern immer mindestens 15 gefehlt haben. Oft kamen sogar nur 20. Aufgrund der zum Teil katastrophalen Verhältnisse in den Familien, die sich oft nicht um ihre Kinder gekümmert haben, haben wir uns Sorgen gemacht und versucht einige Kinder von zu Hause abzuholen.“

     Laura Juds

„Nachdem wir auch mit der Direktorin Simona Cuero von dem ,, Instituto Educación especial Nuevo Amanecer“ unsere Mitarbeit besprochen hatten, halfen wir ihr in den darauffolgenden Wochen bei den Vorbereitungen vor Schulstart. Tische, Stühle etc. mussten geputzt, Therapiegeräte neu geschleift und angemalt und die Klassenräume eingeräumt werden. Außerdem besorgten wir mit Simona gemeinsam nötige Unterrichtsmaterialien und gaben bei Schulstart jedem Schüler eine Tüte mit Heften, Stiften, Scheren etc. in die Hand. Wir planten die Stundenpläne und waren somit als Lehrer für Handarbeit, Englisch, Sport, Gemüsegarten etc. eingeteilt.[…] Ich hatte gehofft, dass die Lehrerinnen einem die Behinderungen und Therapien erklären würden und, dass man dann gezielt helfen kann. Leider hatten die meisten von ihnen keine Ahnung und nicht mal eine besondere Ausbildung für die Arbeit mit Kindern mit Behinderungen. Das war für mich anfangs enttäuschend und mir fehlte es selbst an Erfahrung im Umgang mit Kindern mit Behinderung. Im Laufe der Zeit konnte ich es besser annehmen, den Kindern einen möglichst schöne Zeit zu bereiten und für die da zu sein.“

„Die Arbeit insgesamt war für mich eine neue Herausforderung und ich weiß nun besser, dass ich mehr über Therapien und Heilmethoden erfahren möchte, um effektiver solch eine Hilfe leisten zu können.“

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